Schöpfen

Die Belegschaft der Walo Bertschinger AG wollte ihrer Direktion zum 50-Jahr-Jubiläum der Firma etwas schenken. Ich schlug vor, Material aus ihrem eigenen Bereich zu verwenden. Das führte uns nach Egg ZH, wo beim Strassenbau ein 40 Tonnen schwerer Findling zum Vorschein kam. Um ihn transportieren zu können, musste er gesprengt werden. Ich wählte drei oder vier Bruchstücke aus mit der Absicht, daraus eine Vase zu gestalten. Ich glaubte, an Kieselstein arbeiten zu können. Welcher Trugschluss! Als die Stücke im Atelier vom Schlamm gereinigt waren, sah ich: Sie waren aus Kieselkalk, einem Stein, zäher als Granit! Bei Kieselstein fallen die Stücke nicht einfach ab, sondern spicken plötzlich wie Federn und pfeifend weg – einzelne bohrten sich dabei in die Holzwand des Ateliers… aus diesem Stein eine Vase zu hauen, war Schwerstarbeit.