Fenster Friedenstaube und Kerker, Ambivalenz
Ambivalenz als Thema hat mich immer interessiert, die zwei Seiten des Menschen: das Innen- und das Aussenleben. Den Gedanken der Ambivalenz kann man noch weiter spinnen: innen und aussen im räumlichen Sinne, kalt und warm, hell und dunkel… Der Anstoss zu dieser Figur wurzelt in einem Kurs über experimentelles Modellieren in Ton, den ich an der Migros-Clubschule gegeben habe. Wir versuchten verrückte Dinge, zum Beispiel einen Akkord modellieren oder Zigarettenrauch und anderes mehr; es waren alles Arbeiten, die die Schüler fotografierten und beschrieben und dann wieder zerstörten. Ich habe an diesem Experimentalreigen auch mitgewirkt und viele Miniaturen gestaltet, Hund und Katz, Vögel, einen Akt sowie weitere Themen. Eine davon habe ich dann für ein Symposium in Vira Cambarogno in Grossformat realisiert: die ‚Ambivalenz‘. Auf der hellen Seite des Steins erscheint eine Friedenstaube, auf der dunklen ein Mensch in einem Kerker. Beim Hauen habe ich darauf geachtet, dass das Auge der Taube an jenem Punkt im Stein platziert wird, wo sich eine dunkle Ader durch den Gneis zieht und um dieses Auge herum dann den Vogel gebaut.
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